57. Landesversammlung der KLB Bayern in der Wies

14.03.2023 | Pressemitteilung

Die 57. Landesversammlung der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) Bayern wurde im Jahr der Landtagswahl sehr politisch. Sie fasste am vergangenen Wochenende in der Landvolkshochschule Wies (Steingaden) gleich mehrere politische Beschlüsse: Aus aktuellem Anlass wird beim Flächenverbrauch in Bayern eine wirksame Begrenzung gefordert. Die erneuerbare Energie in Bürgerhand wird als Chance für das Land gesehen und das von der KLJB mitgegründete Bündnis „Vote 16“ für ein Volksbegehren zum Wahlalter 16 wird unterstützt.

Im Anschluss an den Festgottesdienst mit Generalvikar Dr. Hacker (Augsburg) wurde die Bruder-Klaus-und-Dorothee- Medaille 2023 als Auszeichnung der KLB Bayern an Barbara Düchs (Gaurettersheim, Landkreis Würzburg) verliehen und damit ihre langjährigen Verdienste für die KLB im Diözesanverband Würzburg gewürdigt.

Politische Initiative gegen Flächenfraß und für verbindliche Grenzen
Die Anträge zeigten das hohe ehrenamtliche Engagement für die lebenswerte Zukunft auf dem Land. Ein Initiativantrag des KLB-Diözesanverbands Regensburg zum Thema Flächenverbrauch griff die aktuelle Diskussion vor allem in Niederbayern in Folge der Standortentscheidung von BMW für ein neues Batteriewerk in Straßkirchen/Irlbach auf.
Hier und bei der Umgehungsstraße Haindling-Nord würden über 150 Hektar bester Böden in Anspruch genommen. Es brauche in Folge dieser Entscheidung endlich verbindliche Grenzen und Maßnahmen der Staatsregierung, den Flächenverbrauch deutlich zu reduzieren. 
Im Beschluss zur Begrenzung des Flächenverbrauchs heißt es wörtlich:
„Die Staatregierung, Landkreise und Gemeinden müssen sich aktiv für nachhaltige Alternativen zum Verbrauch landwirtschaftlicher Fläche einsetzen. Die bestehenden Siedlungs- und Nutzungsflächen müssen besser genutzt werden. Es braucht einen verbindlichen Kriterienkatalog, der steuert, dass bereits bebaute Flächen und Leerstände erneut genutzt werden und wertvolle landwirtschaftliche und für den Naturschutz bedeutsame Flächen geschont werden.“

Festgottesdienst mit Verleihung Bruder-Klaus-und-Dorothee- Medaille
Am Freitag feierten die Delegierten aus ganz Bayern mit dem gastgebenden Diözesanverband Augsburg und dem Generalvikar des Bistums Augsburg, Msgr. Dr. Wolfgang Hacker, den Festgottesdienst in der Kapelle der Landvolkshochschule. Im Rückgriff auf die Tageslesung, die vom Umgang der elf Brüder mit dem biblischen Josef erzählt hat, stellte der Augsburger Generalvikar fest: "Es ist nicht zu glauben, was Geschwister sich alles antun können - damals wie heute." Dabei rief er zu einem versöhnten Umgang unter uns christlichen Glaubensgeschwistern auf.

Im Anschluss wurde die Bruder-Klaus-und-Dorothee-Medaille 2023 als Auszeichnung der KLB Bayern an Barbara Düchs (Gaurettersheim, Landkreis Würzburg) verliehen. Mit dieser Medaille werden Menschen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um das Andenken an Bruder Klaus und seine Frau Dorothee als Patrone der KLB verdient gemacht haben. Barbara Düchs war als Verantwortliche der KLB Gaurettersheim, im Kreis- und Diözesanvorstand sowie in verschiedenen Arbeitskreisen der KLB Würzburg sehr vielfältig in der Kirche, Bildungsarbeit und internationalen Arbeit tätig.
In der Laudatio betonte Wolfgang Scharl als langjähriger Begleiter und Leiter der KLB-Diözesanstelle: „Was mich an Barbara besonders fasziniert: Sie ist die Vernetzerin schlechthin. Sie knüpft Kontakte. Wie kaum ein anderer kann sie Menschen ansprechen, motivieren und begeistern.“
(Die Laudatio von Wolfgang Scharl und dem stellv. KLB-Landesvorsitzenden Gerd Schneider mit weiteren Angaben zum Engagement von Barbara Düchs schicken wir im Anhang besonders für Medien im Bistum/Region Würzburg mit.)

Neuer Beschluss: „Das Land als Energielieferant für Stadt und Land“
Im Studienteil am Samstag ging es darum, wie ländliche Räume zur nötigen Energiewende beitragen können. Sehr qualifizierte Einblicke brachte Markus Käser (Pfaffenhofen) als Vorsitzender der „Bürgerenergiewende Bayern e.V.“. Er sprach sich für den Ausbau von erneuerbaren Energien in Bürgerhand aus und erläutert anhand von Praxisbeispielen wie das in Bayern schon vielerorts gelungen ist. Elisabeth Freundl (stellv. Vors. Energiewende Oberland in Penzberg) ergänzte dieses mit weiteren Beispiele
Dazu passend wurde am Samstag ein Antrag des Landesvorstands beschlossen „Der ländliche Raum als Energielieferant für Stadt und Land“. Hier wird das Thema des Studienteils aufgenommen mit der Forderung, dass die dauerhafte Wertschöpfung aus den Energieerzeugungsanlagen in der Region bleiben müsse. Dies werde am besten erreicht durch kommunale Trägerschaft und Bürgerbeteiligungsanlagen, die die Akzeptanz in der Bevölkerung sichern.

KLB unterstützt Landjugend beim Volksbegehren zum Wahlalter 16
Zudem unterstützt die KLB Bayern das Volksbegehren „Vote16“ für ein Wahlalter 16 beim Bayerischen Landtag. Die KLJB Bayern und der gesamte Bayerischen Jugendring suchen dafür aktuell erfolgreich weitere Verbände als Bündnispartner. Zur Begründung heißt es im Beschluss: „Die immensen Herausforderungen unserer Zeit – Klimakrise, Artensterben, Energiekrise, … - werden vor allem die heute jungen Menschen noch für einen Großteil ihres Lebens betreffen. Sie müssen deshalb auch so früh wie möglich mit vollem Stimmrecht in die damit zusammenhängenden politischen Entscheidungen eingebunden werden.“  Aktuelle Informationen zum Start der Unterschriftenlisten im April 2023 auf www.vote-16.de

KLB Bayern distanziert sich von jeder Diskriminierung
Ein vierter Beschluss erklärt ebenfalls eine Unterstützung für die ausführliche Position der KLJB Bayern „Gemeinsam gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“. Darin heißt es auch mit Blick auf das Wahljahr und Versuche des Rechtsextremismus, bei bäuerlichen Demonstrationen aufzutreten:
„Die KLB Bayern distanziert sich klar von allen Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und spricht sich aktiv dagegen aus. Für uns sind die Werte der KLB nicht vereinbar mit einer aktiven Handlung und Sympathie mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, insbesondere auch mit extremistischen oder populistischen Positionen.“

Landesvorsitzende Michaela Widmann dankte abschließend allen Delegierten für die sehr gelungene Landesversammlung in einem Haus, das sich hervorragend um seine Gäste gekümmert habe und mit einem gastgebenden Diözesanverband Augsburg, der seine Gäste mit einem tollen Büfett und einem sehr gelungenen Abendprogramm mit der A-Capella-Show der „Picobello’s“ sehr herzlich empfangen hat.

Die KLB (Katholische Landvolkbewegung) Bayern ist seit 1951 eine Bildungs- und Aktionsgemeinschaft für die Menschen im Ländlichen Raum. Sie setzt sich für deren politische und religiöse, wirtschaftliche, soziale und kulturellen Belange ein.

Mehr Informationen: www.klb-bayern.de

Kontakt für Medien und auch für weitere Fotos:

Martin Wagner
Katholische Landvolkbewegung (KLB) Bayern
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